SOLIDARISCHE LANDWIRTSCHAFT WILDWUCHS

Besichtigungen SoLawi Ackervielfalt und Vauß-Hof

12.05.2025

Auf „Struk-Tour“: Zu Besuch bei den Solawis Ackervielfalt und Vauß-Hof

Das Solawi-Netzwerk ist stark und vielfältig – das haben wir am Freitag, 25. April erleben dürfen. Als Teil unserer Überlegungen zur Neuaufstellung der Solawi haben Peter und Jan zwei Solawis in Ostwestfalen besucht. Wir wollten erfahren, wie diese „Typ 3“-Solawis (das heißt Solawis, bei denen die Mitglieder selbst in einer Genossenschaft die Gärtnerei betreiben) aufgebaut sind, wie sie funktionieren und wer die Gesichter dahinter sind. Aus der Struktur-AG hatten wir eine Menge Fragen mitgebracht – Wer kümmert sich um Lohnbuchhaltung, Steuern und sonstigen Papierkram? Wie ist die Mithilfe auf dem Acker organisiert? Wie funktioniert der Alltag in Gärtnerei und Vorstand? -, um nur einige zu nennen. 

Natürlich haben wir es uns auch nicht nehmen lassen, die jeweiligen Höfe zu besichtigen.

Natürlich haben wir es uns auch nicht nehmen lassen, die jeweiligen Höfe zu besichtigen.

Bei der Ackervielfalt, einer noch jungen Genossenschaft in Lage (Lippe), durften wir Wiebke mit unseren Fragen löchern. Sie erzählte von der Übernahme des elterlichen Bio-Gemüsebetriebs, der Idee, die Landwirtschaft als Solawi weiterzuführen und die teils ausgelaugten Böden fruchtbar zu machen. Die noch junge Gemeinschaft mit derzeit 40 Anteilen musste früh Widrigkeiten wie der Überflutung des Hofs trotzen und hat sich ihre Energie dennoch bewahrt. Auf dem Acker, der nach Marktgartenkonzept angelegt ist, werden Projekte wie Tröpfchenbewässerung, die Arbeit mit Mulch oder Agroforstelemente mit diversen Obstbäumen und -sträuchern vorangetrieben, während einige Gemüsesorten (noch) zugekauft werden und neben dem Gemüseanteil auch „Zusatzabos“ für andere Produkte möglich sind. Da Wiebke die Solawi selbst mitgegründet hat, konnte sie uns viel vom Aufbau der Genossenschaft, dem Werben von Mitgliedern und den verschiedenen Arbeitsgruppen berichten.

Auf dem Vauß-Hof begrüßten uns nach einer Stärkung und einer kurzen Radzugradfahrt Andreas und Marius. Der von Marius und Familie betriebene Hof in Scharmede bei Paderborn ist in der Region eine feste Bio-Größe. Seit einigen Jahren besteht hier neben der Landwirtschaft mit Rindfleisch und Streuobstsaft sowie einem Bildungsbetrieb auch die rechtlich unabhängige, aber eng mit dem Hof verbundene, gemeinnützige Solawi Vauß-Hof eG. 100 Anteile werden hier unter großem Einsatz der Gärtner:innen und Mitglieder produziert. Ein sehr wichtiges Grundprinzip der Arbeit sowohl des Hofs insgesamt als auch der Solawi ist die Weiterverwendung gebrauchter oder gar schon vor der Entsorgung geretteter Materialien und Werkzeuge. Ob Folientunnel, Solarmodule oder Kühlhäuser – die versierten Mitglieder der Solawi machen all diese wertvollen Gegenstände wieder fit, um ihren Gemüseanbau zu verbessern. Die Solawi ist als größere Gemeinschaft sehr aktiv über monatliche Plena und verschiedene gärtnerische Einsatzgruppen der Mitglieder, zum Beispiel eine Gewächshaus-AG oder eine Kräutergruppe.

Abschließend zeigte uns Andreas einen Teil der Flächen der Solawi. Besonders beeindruckt haben uns der eigene Biomeiler zur vollständig erneuerbaren Beheizung von Folientunneln und die Auswahl der Obstbäumchen, unter denen sich die lokale Sorte „Paderborner Seidenhemdchen“ findet.

Unsere kleine Bildungsreise hat uns viele Eindrücke auf und neben dem Acker beschert. Neben einer Reihe an Detailfragen ist bei uns dabei vor allem eins hängen geblieben: Als Solawis teilen wir grundlegende Überzeugungen und setzen uns alle für eine zukunftsfähige Vielfalt der Äcker und Ackerbäuer:innen ein. Die dabei bisweilen auftauchenden Widerstände und Schwierigkeiten ähneln sich oft. Doch Lösungen finden die Ackervielfalt, der Vauß-Hof – und auch wir, davon sind wir überzeugt! – in der individuellen und vielfältigen Gemeinschaft der Mitgärtner:innen. Nicht verzagen, Ideen einbringen und einfach mal anpacken ist gefragt.

Für die Struktur-AG haben wir viel Futter zum Nachdenken mitgebracht. Das werden wir nutzen, um Wildwuchs für die Zukunft gut aufzustellen. Eure Ideen sind dabei gefragt, also kommt immer gern auf uns zu. Ihr hört ohnehin von uns bald wieder und in der Zwischenzeit: Reinhauen in die Tasten, frisch ans Werk und vor allem – rauf auf den Acker!  

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